Deutsche Erstausstrahlung: Der Meineidbauer

Samstag, 24. August 2013

Bereits 2011 wurde "Der Meineidbauer" gedreht, und in Österreich sogar schon ausgestrahlt. Nun wird der Film, der bereits 1956 verfilmt wurde, auch bei uns ausgestrahlt. "Der Meineidbauer" ist ein tragisch-rabiates Volksstück von Ludwig Anzenhofer, das 1871 in Wien erstmals aufgeführt wurde.
Joseph Vilsmaier nahm sich 2011 der Geschichte an und versetzte das Drama in die heutige Neuzeit. Doch bleibt der neue "Meineidbauer" im Kern der Vorlage treu. Es geht um zwei Themen. Um Schuld. Und um Sühne.
Inhalt:
Es ist Liebe. Der Bauer Karl und Anna (Suzanne von Borsody) wollen heiraten. Doch Karls Stiefbruder Franz ist dagegen. Er sieht in Anna eine Erbschleicherin und fürchtet um den gemeinsamen Hof.
Dann, Anna probiert schon das Hochzeitskleid an, kommt die schreckliche Nachricht: Karl ist mit dem Wagen tödlich verunglückt. Es müsste, da ist sich Anna sicher, ein Testament geben, das ihr und später ihrer Tochter Marie den Anteil am Hof sichert. Doch es ist verschwunden. Vor Gericht sagt Franz unter Eid aus, dass er nie von einem Testament gehört, geschweige denn es zu zu Gesicht bekommen habe. Anna erbt nichts und muss das Tiroler Dorf mit ihrer Tochter verlassen.
Zwölf Jahre später kehrt sie dorthin zurück, nachdem ihre Tochter Marie, gespielt von Joseph Vilsmaiers Tochter Josefina, in ihrer alten Heimat eine Praktikumsstelle angetreten hat. Anna trifft zufällig auf Ignaz, ehemals der Knecht der Bauern-Brüder. Ganz offensichtlich ist er zu viel Geld gekommen, lebt er doch inzwischen in Saus und Braus. Kennt er die ganze Wahrheit über das Testament und lässt sich von Franz für sein Schweigen bezahlen? Anna will die Wahrheit wissen. Der Dorfpolizist Josef begibt sich mit ihr auf eine gefährliche Spurensuche, die nicht nur ein Opfer fordern wird.
Nicht altbacken, aber auch nicht übertrieben modern. Vilsmaier und Autor Tomek fanden die bestmögliche Mischung, um die klassische Geschichte um Schuld und Sühne in die Neuzeit zu transportieren. "Alle drei Fassungen sind ein Spiegel ihrer Zeit und der daraus resultierenden sozialen Probleme. Doch wohnt allen drei eine Gottesfürchtigkeit inne", sagt Hauptdarstellerin Suzanne von Borsody zu Recht. Ihr Vater Hans hatte im Film von 1956 den Sohn Franz Bruckners gespielt und ist auch diesmal in einer kleinen Nebenrolle als "Kräutersepp" zu sehen.

Der Meineidbauer - Fr. 27.09 - ARD: 20.15 Uhr