Raus aus dem Welpenschutz

Samstag, 28. März 2015

MARL. 1979 bekam sie den Grimme-Preis als "Beate S." 1980 für "Das eine Glück und das andere". Jetzt wird Suzanne von Borsody (57) wieder ausgezeichnet - als Gattin eines angehenden Bundespräsidenten in "Männertreu". Mit uns sprach sie über ihre Power in ihrem Beruf.
© Torsten Janfeld
? Wo waren Sie gerade, als Sie die Nachricht bekamen, dass Sie Grimme-Preisträgerin sind?

! Das war, während ich in Leipzig für ein Hilfsprojekt in Namibia war und ich habe mich sehr gefreut.

? Sie sind UNICEF-Botschafterin für Hand-in Hand-for Africa, Mentorin für das Projekt LILALU, bekamen 2006 den ARD-Medienpreis "Brisant Brillant" für soziales Engagement und sind Vorsitzende der TV-Jury des Civics-Preises, des Europäischen Medienpreises für Integration und kulturelle Vielfalt. Was bedeutet Ihnen da der Grimme-Preis?

! Das sind ja ganz unterschiedliche Preise, aber der Grimme-Preis soll hoffentlich als Vorbild dienen. Das hat er all die Jahre getan.

? Vor 30 Jahren bekamen Sie Ihren ersten Grimme-Preis. Wie war das damals? Und wie ist es heute?

! Es ist, als wäre das erst gestern gewesen. Wie war ich vor 30 Jahren? Ja, damals war ich aufgeregt allein über das Bekennen dazu, Schauspielerin zu sein. Man war plötzlich raus aus dem Welpenschutz und ganz neu im Rampenlicht. Heute sehe ich das alles gelassener.

? Dabei sind Sie nicht nur Schauspielerin. Sie malen, illustrierten Kinderbücher, waren Erzählerin beim kleinen braunen Hasen in "Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?", Sie sind dabei noch sozial engagiert. Werden Sie nie müde?

! Wenn einem der Beruf Spaß macht, schaffet man das.

? Wieviel nehmen Sie denn von Ihrem Beruf mit ins Privatleben?

! Es ist eher umgekehrt. Ich versuche immer, meine persönlichen Erfahrungen in die Rolle einfließen zu lassen.

? Sie spielen in "Männertreu" quasi die gehörnte Ehefrau eines angehenden Bundespräsidenten und müssen Ihre Familie schützen. Wie gelingt Ihnen das privat?

! Die Familie schützen, das macht man ja sowieso.

? Was halten Sie in dem Zusammenhang von der Affäre um Christian Wulff als ehemaligen Bundespräsidenten und die Reaktion seiner Ehefrau Bettina, die ihn in seinen schwersten Stunden verließ?

! Ach Gott, das ist eine komplexe Frage, das dauert jetzt zu lange.  

Quelle: Dattelner Morgenpost