Suzanne, Paul Gauguin & das Theater

Freitag, 10. Juni 2011

Suzanne von Borsody stellt am 18. Juni auf der Burbacher Wasserscheide das Leben und Schaffen von Paul Gauguin vor. Sie lässt den Künstler zu Wort kommen, seine Malerei wirken, wird ihr Publikum "in eine andere Gedankenwelt entführen". Das Gesagte, Gehörte, Gesehene, vermutlich auch Erspürte, darf an diesem Abend widerhallen: in der Musik des Duos Leccornia. Der Flötist Willy Freivogel, der sehr lange schon mit von Borsodys Mutter, Rosemarie Fendel, zusammengearbeitet hat, und der Gitarrist Siegfried Schwab spielen Werke französischer Impressionisten, Musik von Fauré oder Satie oder Desportes.
Suzanne habe sich intensiv mit Gauguin befasst, hat Bücher gewälzt und Bilder betrachtet. "Als ich vor drei Jahren das erste Mal leibhaftig den ,Kampf Jakobs mit dem Engel' gesehen habe, in der schottischen Nationalgalerie in Edinburgh, war ich ganz überrascht über die Farbgebung." Dass sie neben Frida Kahlo mit Paul Gauguin einen zweiten Maler "im Gepäck" hat, verdanke sie "einer Schiffsreise in die Südsee". Suzanne von Borsody schätzt es, ihre Lesungen selbst zu gestalten; durch die Auswahl der Texte und Bilder bzw. Fotografien, durch die Art der Darstellung, die natürlich interpretiert, aber vor allem Freiraum für Gedankenflüge lassen will. "Lesungen sind - ähnlich wie Bilder - Eigenkreationen, die gehören einem, damit kann man die Leute erreichen", sagt die Schauspielerin und spricht von der Verantwortung, die sie für ihre eigenen Projekte übernimmt und übernehmen kann.
Derzeit lebt und arbeitet Suzanne von Borsody in München, im Winter zieht es sie wieder nach Berlin, wo sie im Renaissancetheater mit Guntbert Warns in dem Zwei-Personen-Stück "Vorhang" (AT) von Maria Goos spielen wird; Premiere dieser Uraufführung ist am 10. Dezember. Auf dem Bildschirm wird Suzanne von Borsody spätestens in der ARD/ORF-Verfilmung des Henning-Mankell-Romans "Der Chinese" in einer Hauptrolle zu sehen sein; der Zweiteiler läuft in zwei Wochen auf dem Filmfest München.