Suzanne von Borsody entführt Publikum in die Welt von Frida Kahlo

Dienstag, 28. Januar 2014

Singen -  Die Schauspielerin las beim Sonntagsfrühstück in der Stadthalle aus Gedichten und Briefen der mexikanischen Malerin. Die Musik steuerte das Trio Azul bei.
Suzanne von Borsody (rechts) las aus Briefen der mexikanischen Malerin Frida Kahlo. Im Hintergrund ist das Bild "Henry Ford Hospital" von 1932 zu sehen.  Bild: Gehrmann-Röhm
Mit in das aufregende wie auch beschwerliche Leben der mexikanischen Malerin Frida Kahlo nahm die Schauspielerin Suzanne von Borsody 400 Zuhörer beim Sonntagsfrühstück in der Stadthalle. Passend untermalt wurde ihr Auftritt mit lateinamerikanischen Klängen des Trio Azul, bestehend aus Anibal Civilotti (Gitarre), Omar Plasencia (Perkussion, Vibraphon) und Kurt Holzkämper (Bass).
Mit bunten Blumen im hochgesteckten Haar, auffälligem Schmuck und einem roten Samttuch um die Schultern betrat Suzanne von Borsody die Bühne. Damit schlug sie schon optisch den Bogen zu der Malerin, deren Bilder und Fotos groß auf der Leinwand zu sehen waren. Sie begann mit einem Gedicht, das Frida Kahlo bereits mit 15 Jahren geschrieben hatte. Ihre Briefe zeugen von einer großen Lebensfreude, aber auch innerer Zerrissenheit und manchmal von Wut, was die Schauspielerin allein mit ihrer Mimik und Intonation gut zu unterstreichen wusste. Die Zuhörer ließen sich gern mitnehmen in das Leben der Malerin und waren sichtlich begeistert von den brillanten Rezitationen, die einen tiefen Einblick in das Leben der Frida Kahlo zuließen.
Weil sie so gern im Jahr 1910, dem Jahr, dem Beginn der Mexikanischen Revolution, geboren worden wäre, hatte Frida Kahlo ihr Geburtsjahr immer falsch angegeben, erzählte von Borsody. Doch tatsächlich lebte die mexikanische Malerin von 1907 bis 1954. Ein Ereignis, das Kahlo das Leben bis zum Tod schwer machte, war ihr schwerer Unfall im Alter von 18 Jahren, dem 32 Operationen folgen sollten. Was sie aber nicht davon abhielt, mit dem Malen zu beginnen, als ihr Vater ihr eine spezielle Vorrichtung baute. "Die Malerei war die Nabelschnur, die sie mit dem Leben verband", zitierte von Borsody.
"Ihr Werk ist bitter und zärtlich, hart wie Stahl, zerbrechlich wie die Flügel eines Schmetterlings" - das hatte einst der mexikanische Maler Diego Rivera gesagt. Ihn hatte sie um ein Urteil über ihre Bilder gebeten, was zu einer schicksalhaften Begegnung und schließlich 1929 zur Hochzeit führte.