Meggen.
Suzanne von Borsody und Guntbert Warns überzeugen in "Der letzte
Vorhang". Das Stück über den endgültigen Abschied von der großen Liebe
berührt das Publikum im pädagogischen Zentrum in Meggen.
Zwanzig Jahre hatten sie gemeinsam auf der Bühne gestanden, das geplante Comeback platzte, "Der letzte Vorhang" fiel. Dabei verlangte das Zwei-Personen-Stück, in dem übergangslos Situations- und Zeitebenen wechselten, vom Publikum im PZ volle Konzentration.
Zwanzig Jahre hatten sie gemeinsam auf der Bühne gestanden, das geplante Comeback platzte, "Der letzte Vorhang" fiel. Dabei verlangte das Zwei-Personen-Stück, in dem übergangslos Situations- und Zeitebenen wechselten, vom Publikum im PZ volle Konzentration.
Belohnt wird
es dafür mit der großartigen Schauspielleistung von Suzanne von Borsody
als Lies und Guntbert Warns in der Rolle des Richard. Als Bühnenbild
reicht der Tisch mit den vielen Whiskyflaschen und ein dickes Ledersofa,
auf dem sich Theaterprobe, nachgespielte Vergangenheit und Gegenwart
die Hand reichen. Sein steigender Alkoholspiegel lässt Schranken fallen
und ihr den Whisky ins Gesicht spritzen; oder gehört das noch zur Probe?
Wohl kaum, dafür liegt zu viel Aggression in seinem Tun. Und sie?
Schüttelt die Nässe ab und erinnert sich mit ihm an die guten und die
schlechten Zeiten. Sie amüsieren sich königlich beim Spiel in der
Vergangenheit; bieten sich übergangslos einen ironisch-feinsinnigen oder
auch herben Schlagabtausch in der Gegenwart, denn alte Wunden sind
aufgebrochen. Und schon wieder treibt eine Parodie ihrer damals
durchzechten Nächte Lachtränen in die Augen: wie er mit Grandezza vor
ihr darnieder sinkt, sie mit ihren Pumps kämpft, weil die nicht an ihre
Füße wollen, wie beide total betrunken in eine Verkehrskontrolle kommen.
Sie umarmen sich, lassen Nähe aufleben, um sich im nächsten Moment
erneut zu zerfleischen.
Bis zum bitteren Ende. Lies: "Du bist ein Schatten deiner selbst". Ihr tut es weh, das ganze Elend seines Alkoholismus, seine abgehalfterte Theaterkarriere zu erleben. Hilfe lässt er nicht zu, schon gar nicht von dieser Frau, die vor 10 Jahren heiratete, der Bühne und ihm den Rücken kehrte: "Wie oft glaubst du, mich verlassen zu können?" Lies: "Bis dass der letzte Vorhang fällt." Richard geht ab. Lies unter Tränen: "Mach’s gut, meine Liebe." Sie hat sich entschieden: für ihren Ehemann. Es scheint so, als ob sie dafür zehn Jahre und erst ein endgültiges Abschiednehmen von - ihrer großen Liebe? – brauchte.
Julia Eiden
Bis zum bitteren Ende. Lies: "Du bist ein Schatten deiner selbst". Ihr tut es weh, das ganze Elend seines Alkoholismus, seine abgehalfterte Theaterkarriere zu erleben. Hilfe lässt er nicht zu, schon gar nicht von dieser Frau, die vor 10 Jahren heiratete, der Bühne und ihm den Rücken kehrte: "Wie oft glaubst du, mich verlassen zu können?" Lies: "Bis dass der letzte Vorhang fällt." Richard geht ab. Lies unter Tränen: "Mach’s gut, meine Liebe." Sie hat sich entschieden: für ihren Ehemann. Es scheint so, als ob sie dafür zehn Jahre und erst ein endgültiges Abschiednehmen von - ihrer großen Liebe? – brauchte.
Julia Eiden
Quelle: WAZ