Es gibt Aufführungen, da gehen die Zuschauer beglückt in die Pause. "Der
letzte Vorhang"! von Maria Goos in der Inszenierung von Antoine Uitdehaag
ist solch ein Glücksfall: Im Lingener Theater spielte die Produktion
des Renaissance-Theaters Berlin mit Suzanne von Borsody und Guntbert
Warns vor einem vollen Haus.
Selten erlebt man ein Spiel auf solch hohem Niveau, ein Stück, das den
Zuschauer sowohl intellektuell jede Menge abverlangt als auch seine
Fantasie herausfordert. Nur ein Chesterfield-Sofa und ein Tisch mit
Alkoholika stehen auf der Bühne , alle anderen Bilder
entstehen in den Köpfen der Zuschauer.
Der Regisseur setzt auf die Kraft des darstellenden Spiels, und die
beiden Vollblutschauspieler gestalten das Stück mit einer Wucht, die
teilweise den Atem nimmt. Weil Suzanne von Borsody und Guntbert Warns in
jeder der verschiedenen Rollen, die sie übergangslos auf den
wechselnden Ebenen des Spiels übernehmen, ihre ganze emotionale Kraft
einsetzen, das seelische Wesen der Figur zu ihrem eigenen machen,
entwickelt sich eine kreative Kommunikation zwischen den Schauspielern
und dem Publikum, das am Ende mit Standing Ovations für das grandiose
Theatererlebnis dankt.
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