Herzlichen Glückwunsch! Männertreu bekommt den Grimme-Preis. Der Film von Regisseurin Hermine Huntgeburth erzählt die Geschichte von
Georg Sahl (Matthias Brandt), einem der letzten großen Zeitungsverleger
mit liberal-konservativem Qualitätsanspruch. Er bekommt über die
Frankfurter Oberbürgermeisterin das Angebot unterbreitet,
Bundespräsident zu werden. Doch er scheitert an seinen Affären, die er –
geduldet von seiner Ehefrau Franziska (Suzanne von Borsody) – immer
wieder mit jüngeren Frauen hat. Für die Grimme-Jury lässt der Film die
"heißkalte Temperatur von politischer, medialer und sexueller Macht
fühlbar werden" und überzeuge durch herausragende Schauspieler.
Der Film war im Juli letzten Jahres im Ersten zu sehen. Im vergangenen
Jahr wurde "Männertreu" bereits mit zwei Deutschen Fernsehpreisen
bedacht und war beim FernsehfilmFestival Baden-Baden sowie für eine
Auszeichnung der Deutschen Akademie für Fernsehen nominiert.
Der undotierte Grimme-Preis wird 2015 zum
51. Mal vergeben. Er zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für
Fernsehsendungen in Deutschland. Er wurde nach dem ersten
Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks, Adolf Grimme
(1889–1963), benannt. Vergeben wird der Fernsehpreis jährlich vom
Grimme-Institut in Marl.
Die TV-Auszeichnung wird in den Kategorien Fiktion, Information und
Kultur sowie Unterhaltung verliehen. In den drei Bereichen können auch
Spezial-Preise vergeben werden. Hinzu kommt unter anderem ein
Sonderpreis Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen. Maximal zwölf
Grimme-Preise und eine Besondere Ehrung können auf diese Weise verliehen
werden. In diesem Jahr waren 66 Produktionen nominiert, davon nur vier
von Privatsendern.
Um ausgezeichnet zu werden, müssen die TV-Produktionen laut Statuten des
Grimme-Instituts "die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen
auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für
die Fernsehpraxis sein können".