© Klaus Bröking |
Es war alles andere als leichte Kost, die die drei Schauspielerinnen auf Einladung der Sparkasse servierten. Sie huschten durch das ereignisreiche Leben der drei Damen, sprangen von der einen Biografie zur anderen, suchten Parallelen. Die Struktur musste von den Zuhörern erst einmal erkannt werden. Großflächig auf einer Leinwand projizierte Porträts der „Drei Frauen aus Deutschland“ – so der Titel – erleichterten es dem Publikum zum Anfang etwas bis es zur Leichtigkeit wurde, den wechselnden Szenen zu folgen.
Macht des Wortes im Mittelpunkt
Die Schwarz-Weiß-Projektion war aber auch neben den vortragenden Schauspielerinnen schon alles, was die literarische Revue von Martin Mühleis an optischen Reizen zu bieten hatte. Drei Frauen in schwarz auf der Bühne, mit einem Buch in der Hand, drei Barhocker und drei Tische mit jeweils einem Wasserglas darauf. Die Macht des Wortes sollte im Mittelpunkt stehen. Und wenn bei einer solchen Inszenierung das Publikum gefesselt wird, dann ist das ein riesiges Kompliment für das Ensemble vor und hinter den Kulissen.
Für den traditionellen Literaturabend der Sparkasse in der Vorweihnachtszeit habe man „die erste Garde der Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum eingeladen“, freute sich Biermann. Suzanne von Borsody überzeugt im Fernsehen genauso wie bei den Salzburger Festspielen. Claudia Michelsen ermittelt im „Polizeiruf 110“ in Magdeburg und erhielt unter anderem die Goldene Kamera. Patricia Litten wurde mit dem Bayrischen Theaterpreis und dem Publikumspreis des Filmfestivals Solothurn geehrt.
Kein Wunder, dass die Erwartung des Gevelsberger Publikums an die Aufführung groß war. Die 550 Karten für das Zentrum für Kirche und Kultur seien in Rekordzeit vergeben worden, berichtete Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Thomas Biermann, dessen einleitende Worte diesmal kürzer als gewohnt ausfielen. Die drei Damen auf der Bühne wünschten nicht, dass bei der Einleitung schon etwas über die Lesung gesagt wurde. Die Spannung sollte erhalten bleiben. „Da kann ich einige Seiten meiner Rede überblättern“, scherzte Biermann. Zu dieser Leistung im Rampenlicht gab es am Ende dann auch eigentlich nichts mehr zu sagen.
Klaus Bröking