Rainer Raffalski |
Wenn Suzanne
von Borsody, wie am Sonntag im Mondpalast, aus Elke Heidenreichs Roman
„Erika – oder der verborgene Sinn des Lebens“ liest, dann steckt
dahinter mehr als eine Geschichte über ein Plüsch-Schwein. Sie entpuppt
sich gar als eine (vor)weihnachtliche Reise in die italienische Schweiz
sowie in die abgründigen und zweifelnden Gedanken einer Frau in ihren
besten Jahren.
Begleitet von einem kleinen Orchester aus Querflöte, Gitarre und Klarinette, wurden die Zuschauer gedanklich weggeführt von der schlichten Bühne in Wanne-Eickel, auf der die Veranstaltungsreihe „Im Palast um 11“ mit dieser letzten Lesung zu Ende ging. Mediterrane Klänge und weihnachtliche Klassiker malten ein Bild vom winterlichen Lugano, wo die Protagonistin einen alten Freund besuchen sollte. Im Handgepäck Erika, ein Plüschschwein, das sie als Mitbringsel erworben hatte und von dem sie sich nicht mehr trennen kann.
Dass von Borsody ihr Können unter Beweis zu stellen vermochte, ist leicht zu erahnen. Die tiefe Stimme mit Wiedererkennungswert ließ sie nicht im Stich. Mit ihr verkörperte sie die verschiedensten Charaktere: vom Berliner Taxifahrer über einen italienischen Koch bis hin zum Schweinchen Erika. Dramatisch, aber immer mit einem Augenzwinkern, sang sie eine ganze Passage über die große Senfabteilung in einem Berliner Kaufhaus - in „Jingle Bells“-Melodie, um die Trivialität mancher Dinge zu betonen.
Bei aller Dramatik durfte geschmunzelt werden und mit jedem Lacher aus dem Publikum im allerdings nur halb vollen Mondpalast steigerte sich die Vorleserin mehr in das Spiel aus ausholenden Gesten und Tonlagen hinein. So wurde der Auftritt zu einem wahren Schauspiel – wenn auch ohne Bühnenbild.
Chiara Aron
Begleitet von einem kleinen Orchester aus Querflöte, Gitarre und Klarinette, wurden die Zuschauer gedanklich weggeführt von der schlichten Bühne in Wanne-Eickel, auf der die Veranstaltungsreihe „Im Palast um 11“ mit dieser letzten Lesung zu Ende ging. Mediterrane Klänge und weihnachtliche Klassiker malten ein Bild vom winterlichen Lugano, wo die Protagonistin einen alten Freund besuchen sollte. Im Handgepäck Erika, ein Plüschschwein, das sie als Mitbringsel erworben hatte und von dem sie sich nicht mehr trennen kann.
Dass von Borsody ihr Können unter Beweis zu stellen vermochte, ist leicht zu erahnen. Die tiefe Stimme mit Wiedererkennungswert ließ sie nicht im Stich. Mit ihr verkörperte sie die verschiedensten Charaktere: vom Berliner Taxifahrer über einen italienischen Koch bis hin zum Schweinchen Erika. Dramatisch, aber immer mit einem Augenzwinkern, sang sie eine ganze Passage über die große Senfabteilung in einem Berliner Kaufhaus - in „Jingle Bells“-Melodie, um die Trivialität mancher Dinge zu betonen.
Bei aller Dramatik durfte geschmunzelt werden und mit jedem Lacher aus dem Publikum im allerdings nur halb vollen Mondpalast steigerte sich die Vorleserin mehr in das Spiel aus ausholenden Gesten und Tonlagen hinein. So wurde der Auftritt zu einem wahren Schauspiel – wenn auch ohne Bühnenbild.
Chiara Aron